Dreschhalle

Das Grundstück, auf welchem sich das heutige Vereinsheim des SVD befindet, wurde im Jahr 1921 von der Gemeinde Diefenbach erworben um eine Dreschhalle für die ortansässigen Bauern zu erstellen.

Eine darauf befindliche Scheune wurde abgebrochen und 1925 eine Dreschhalle errichtet. Die erste motorisierte Dreschmaschine konnte ebenfalls von der Gemeinde gekauft und der Dreschbetrieb organisiert werden. In den 30er Jahren wurde dann von der damaligen Spar- und Darlehenskasse die Organisation übernommen und eine neue, weiterentwickelte Dreschmaschine angeschafft. Der Antrieb erfolgte mittels eines Elektromotors welcher in einem separaten Motorenwagen installiert war. Die Energieübertragung erledigte ein Transmissionsriemen.

Als Maschinenbediener wurde ein Dreschmeister bestimmt bzw. gewählt, welcher eine nicht einfache Arbeit zu bewältigen hatte. Oft waren die Gemüter der Landwirte durch vergorene Säfte stark erhitzt, so dass mancher Streit geschlichtet werden musste. Die zu verrichtende Arbeit war sehr anstrengend und schweißtreibend. Mussten doch die Getreidegarben auf dem Acker gebunden und mit Kühen und Pferden zur Dreschhalle gefahren werden. Dort wurden die Garben vom Wagen auf die Maschine gegabelt, die Bindeschnur entfernt und das Getreide in die Dreschtrommel eingelegt. Das Ausdreschen der Ähren verrichtete die Maschine und die Frucht wurde in Säcken abgefüllt. Stroh und Spreu wurde ebenfalls mit nach Hause genommen und teilweise an das Vieh verfüttert.

Nachdem Anfang der 60er Jahre die ersten selbst fahrenden Dreschmaschinen, die Mähdrescher, auch in unserem Ort Einzug hielten, wurde aufgrund der enormen Arbeitserleichterung der Dreschbetrieb in der Halle eingestellt.

Anschließend dienste das Gebäude für einige Jahre einer Baufirma zur Unterstellung von Baumaschinen und Geräten.

Im Zuge der ganzheitlichen Dortentwicklung konnte die ehemalige Dreschhalle einer neuen Nutzung zugeführt werden. Das heute darin untergebrachte Vereinsheim des SVD lässt von der ehemals mühsamen Arbeit nichts mehr spüren und lädt statt dessen zum Erholen und Verweilen ein.