Im März 1946 wurde mit dem Ziel des Pflege von Leibesübungen und der Kameradschaft im Gasthaus zum Rössle der Sportverein Diefenbach gegründet. Zum 1. Vorsitzenden wurde Karl Legleiter gewählt. Diese Zeit war davon geprägt, eine Fußballmannschaft auf die Beine zu stellen und dafür eine geeignete Sportstätte zu bauen. Bereits im April 1946 liefen Planungen für einen Sportplatz im Lochwiesenwald und der Hummelwiese. Als der Antrag zum Bau eines Sportplatzes im Lochwiesenwald und der Gemeindeverwaltung abgelehnt wurde, trat der 1. Vorsitzende Karl Legleiter zurück, um dieses Amt, wie er schriftlich ausdrückte einem „eingeborenem“ Diefenbacher zu überlassen. Zum Vorstand wurde danach Karl Härter bestimmt.
Das erste Fußballspiel – ein Freundschaftsspiel – wurde gegen die zweite Mannschaft des TSV Maulbronn ausgetragen. Bereits zur Fußballrunde 1946 konnte eine Mannschaft gemeldet werden. Das erste offizielle Verbandspiel wurde dann am 29. Sept. 1046 gegen Ensingen ausgetragen. Zu den Spielen fuhr man mit dem Fahrrad oder mit dem LKW von den Mitgliedern Öhrle und Burger. Da dieses Fahrzeug noch einen Holzvergaser hatte, mußten die zu befördernden Spieler Holz zur Energiegewinnung mitbringen. Dass die ersten Jahres des Vereins wechselhaft waren, zeigte sich an der Tatsache, dass bei der Jahreshauptversammlung am 23.12.1947 mit Edwin Keppler bereits der 3. Vorstand gewählt wurde. Bei dieser Versammlung wurde ebenfalls beschlossen, eine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen, um eine Satzung zu erstellen, damit der Verein ins Register eingetragen werden konnte.
Im Jahr 1948 wurde offensichtlich von der Gemeinde ein Waldstück für die Erstellung eines Sportplatzes zugewiesen, worauf mit verschiedenen Baufirmen bezüglich der Erd- und Planierarbeiten Kontakt aufgenommen wurde. Die Verwirklichung scheiterte jedoch aus heute nicht mehr nachvollziehbaren Gründen. Auch die Beschaffung entsprechender Fußballtrikots war zu damaliger Zeit ein erhebliches Problem, da bei Bestellung von Fußballstutzen eine Lieferung nur dann erfolgte, wenn entsprechende Altmaterialien in Form von Wirk- und Strickwarenabfällen Gegenwert abgegeben wurde. Die Geselligkeit wurde bereits intensiv gepflegt, was jedoch aufgrund geeigneter Räume sehr schwierig war. Kameradschaftsabende mit Aufführung kleiner Theaterstücke wurden deshalb im Schulsaal durchgeführt. Die Genehmigung des Schulamtes musste hierzu beantragt werden.
Auch mit dem Alter der eingesetzten Spieler bei der Jugendmannschaft, wurde es nicht immer sehr ernst genommen, wovon ein reger Schriftverkehr mit der Jugendspruchbehörde des Fußballkreises zeugt. Andererseits wurde auch mit sehr windigen Argumenten versucht ältere Spieler noch in der Jugendmannschaft zuzulassen. Auszug aus den Unterlagen – Antrag an die Kreisjugendleitung Erwin Hildwein als Spieler zuzulassen, mit der Begründung, dass er nur 3 Tage über dem Stichtag liegt und körperlich sehr schwach entwickelt ist.
Die damals vorhandene örtliche Polizeibehörde nahm bereits 1952 ihren Dienst sehr ernst. Aktenvermerk des Bürgermeisteramtes vom 27.2.1952 – Vergnügungssteuer für Tanzveranstaltungen im Gasthaus zum Rössle. Nach Rücksprache mit der Polizeibehörde wegen der nicht angemeldeten Tanzveranstaltung am 23.2.1952 erklärt sich der Ortspolizist Herr Mamber nur dann bereit, von einer Anzeige abzusehen, wenn vom Bürgermeisteramt eine Vergnügungssteuer in Höhe von mind. DM 20,– erhoben wird.
Dass es mit den Zahlungen der Verbandsbeiträge auch nicht immer ganz korrekt zuging ist ebenfalls aus den Akten zu entnehmen. Der Verein wurde 1951 vom WLSB aufgrund fehlender Zahlungen vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Aktenvermerk: In seiner Sitzung vom 26.2.1951 hat der Bundesvorstand einstimmig beschlossen, den SV Diefenbach wegen gröbster Verletzung des §14 der Bundessatzung mit sofortiger Wirkung aus dem Landessportbund Württemberg auszuschließen. Nur mühsam ist es unseren damaligen Vereinsverantwortlichen gelungen, diesen Beschluss wieder rückgängig zu machen. Im Jahr 1953 wurde auf dem alten Sportgelände eine Baracke zur Nutzung als Umkleidekabine aufgestellt. Bei der Jahreshauptversammlung 1954 wurde auf Vorschlag von Edwin Keppler, Willi Hörger als Anerkennung seiner Dienste für den Verein zum Ehrensportwart ernannt.
Die Unterhaltung, die unseren Jugendlichen in Diskos geboten wird, war in den 50er Jahren die Tanzdiele im Lämmerwald. Bei verschiedenen Sportfesten wurde diese Fläche zur Unterhaltung und zum Tanz genutzt. Aus den Unterlagen ist zu entnehmen, dass als Getränk sehr häufig der Most ausgeschenkt wurde.
Die Mobilisierung der Mitglieder, sowie der gesamten Bevölkerung war zu dieser Zeit ebenfalls noch nicht ausgebaut. Aus diesem Grund waren die jährlich durchgeführten Vereinsausflüge immer ein Höhepunkt im Vereinsleben. Mit den Anekdoten dieser Ausflüge könnte ein ganzes Buch geschrieben werden.
Bei der Generalversammlung 1956 wurde der Grundstein für eine kontinuierliche und zielstrebige Entwicklung gelegt. Willi Hörger hat damals als erster Vorsitzender das Steuer des SV-Diefenbach für die folgenden 28 Jahre übernommen. Doch nicht nur das Amt des Vorstandes wurde von Hörger ausgefüllt, sondern er war gleichzeitig weiterhin Leiter des Mädchen- und Bubenturnens. Am 16.6.1956 feierte der Verein sein 10-jähriges Bestehen, was ein Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war. Vier Spieler konnten für 10-jährige Spieltätigkeit in der 1. Mannschaft geehrt werden. Nicht nur im Fußball sondern auch in der Leichtathletik und im Kinderturnen konnten beachtliche Erfolge erzielt werden.
Bereits in den Jahren 1957 und 1958 wurde die Aufstellung einer Fußballmannschaft aufgrund von Spielermangel immer schwieriger. Im Spätjahr 1959 musste die erste Fußballmannschaft aus der Verbandsrunde genommen werden, weil eine kampfstarke Truppe nicht mehr zur Verfügung stand. Ein Schub in der Vereinsentwicklung gedeutete die Einweihung der Turn- und Gemeindehalle am 30./31. August 1958. Der SVD beteiligte sich an dieser Veranstaltung aktiv mit Turnvorträgen.
Bei der Mitgliederversammlung 1959 forderte Schriftführer Willi Steinle die aktiven Spieler zu mehr Trainings- und Leistungsaktivitäten mit folgender Versform auf:
Haben wir ein Spiel verloren, ist ja gar nicht schlimm. Müssen wir noch mehr trainieren, das bringt uns Gewinn. Drum ihr wackeren Fußballspieler haltet euer Wort, haltet den SVD in Ehren, dass er blühe fort.
Der Grundstein zur Erstellung des jetzigen Kleinspielfeldes bei der Turnhalle wurde mit dem Kauf einer Wiese bereits 1959 gelegt. Mit der Verbandsrunde 1960/1961 konnte erneut eine 1. Mannschaft zu den Verbandspielen gemeldet werden. Doch bereits im folgenden Jahr musste dieses Ziel mangels aktiver Spieler wieder aufgegeben werden. In den folgenden Jahren haben dann noch einige Fußball die Mannschaft des TSV Häfnerhaslach unterstützt, bevor diese Sportart dann vollständig aus dem Angebot des SV-Diefenbach genommen werden musste. Ab dem Jahr 1962 wurde dann beim SV-Diefenbach Tischtennis gespielt. Erster Abteilungsleiter war Otto Dürrwächter. 1966 feierte der SV-Diefenbach vom 16.-18. Juli sein 20-jähriges Vereinsjubiläum. Ab 1967 gibt es eine Frauenturnabteilung, die unter der Leitung des Vorstandes Willi Hörger stand. Das 25-jährige Vereinsjubiläum wurde im kleinen Rahmen am 18.09.1971 in der Turn- und Gemeindehalle gefeiert.
1975 wurde die Handballabteilung gegründet, die sich anfänglich recht gut entwickelte. Wir hatten eine Herrenmannschaft und eine Jugendmannschaft, die sich an Verbandsrunden beteiligten. Jedoch hatten wir dann ab Mitte der 80er Jahre auch hier die Problematik aus unserer kleinen Dorfgemeinschaft noch eine spielstarke Mannschaft vor allem im Jugendbereich aufzustellen. Es fehlte auch die entsprechende Spielfläche in der Halle, so dass teilweise in Wiernsheim und Knittlingen über die Wintermonate gespielt wurde. Dies war sicherlich auch der Ausschlag, dass die Handballinteressierten sich notgedrungen nach Knittlingen absetzten, so dass auch diese Sportart Ende der 80er Jahre aus dem Angebot des SV-Diefenbach gestrichen werden musste. Das 30-jährige Vereinsjubiläum wurde mit einem Jahr Verspätung am 13./14. August 1977 mit der Einweihung des Kleinspielfeldes gefeiert.
Bereits 1981 wurde über die Umnutzung der Dreschhalle, in der sich zu diesem Zeitpunkt noch eine Betonmischanlage befand, diskutiert. Als dann endgültig feststand, dass zu einem neuen Vereinsgebäude neben dem Kleinspielfeld keine Baugenehmigung zu erhalten war, beschäftigte sich der Verein intensiv mit der Umnutzung der Dreschhalle in ein Vereinsheim. Auf diese Aktivitäten wird in einem besonderen Beitrag im Festbuch eingegangen.
Gerade rechtzeitig zum 40-jährigen Vereinsjubiläum, das mit einem Festabend in der Turn- und Gemeindehalle gefeiert wurde, konnten die neuen Vereinsräume in der Dreschhalle der Bevölkerung bei einem Tag der offenen Tür vorgestellt werden.
In den letzten 10 Jahren entwickelte sich der Verein überdurchschnittlich, was sich in besonderem Maße in der Mitgliederentwicklung niederschlägt. Vor allem im Frauen- und Kinderturnen mussten zusätzliche Übungsstunden und Gruppen aufgenommen werden. Neuestes Kind ist nach der Frauen-Senioren-Gruppe, das Mutter-Kind-Turnen. Der Übungsabend der Handball-Herren (AH) ging auf die Senioren-Jedermann-Turner über. Zum Zeitpunkt der Niederschrift hat der SVD den höchsten Mitgliederstand seiner Vereinsgeschichte und auch das breiteste Sportangebot.